22.08. Vergleichsweise früh am Morgen brachen wir wieder vom Campingplatz auf zum Cathedral Grove, einem Wald mit sehr großen und alten Bäumen. Wirklich beeindruckend dort! Da wir so früh unterwegs waren, waren wir auch fast die einzigen auf dem Parkplatz und im Wald – sehr angenehm. Der nächste Halt war in Port Alberny, einem kleinen Fischerort. Hier kann man mit einer Dampflock fahren und ein Sägewerk besichtigen, haben wir aber nicht gemacht. Daher war der Aufenthalt auch nicht so richtig lohnenswert. Eine Erfahrung haben wir hier aber noch gemacht: Ein Liquor Store (Alkohol-Laden). Als wir an der Kasse standen wollte die Kassiererin zwei Ausweise mit Foto sehen, von jedem… Also ich kann ja noch verstehen, dass die das vom Käufer sehen wollen, aber von beiden… bisschen paranoid… Auf dem Weg nach Ucluelet haben wir einen Zwischenstopp am Fluss gemacht, wunderbar um sich abzukühlen! In und um Ucluelet hatten wir die Auswahl unter verschiedenen Campingplätzen. Wir hatten uns für den Ucluelet Campground, direkt im Ort entschieden. Der Platz war bei Weitem nicht so idyllisch wie der letzte Platz, hatte aber den Vorteil einer warmen Dusche. Da laut Wetterbericht Regen angesagt war hatten wir hier auch zum ersten Mal unser Tarp über dem Tisch aufgebaut.
23.08. Der Wetterbericht hatte Recht behalten: es regnete breits morgens. Und schon hatte sich das Tarp gelohnt; wir mussten nicht im Zelt oder Auto frühstücken! Um zwölf Uhr hatten wir Whale Watching in Tofino gebucht. Und so sind wir dann mittags im roten Ganzanzug bei strömendem Regen in unser Zodiac geklettert und haben uns mit 10 anderen auf die Jagd nach Walen gemacht. Erst mal gab es nur Seelöwen und die lustigen Seeotter zu sehen. Doch dann: ein California Grayback (Grauwal) zeigte seine Flosse und wir im Schlepptau. Aber nicht nur wir, es waren insgesamt 9 Boote von verschiedenen Veranstaltern. Den Wal haben wir bestimmt eine Stunde verfolgt, dann war’s auch nicht mehr so spannend. Eine Sache noch: Wale haben Mundgeruch, und zwar heftig. Dann ging es auch schon zurück. Die Fahrt im Zodiac macht echt Spaß, auch wenn (oder gerade da) es nicht so komfortabel ist wie in einem größeren Boot. Als wir abends wieder zurück auf dem Ucluelet Campground waren, gab es noch eine Überraschung: Ein Musikfestival direkt neben dem Platz, dauert das ganze Wochenende. Zum Glück sind wir morgen hier weg, ist ziemlich laut und löscht auch jeden noch vorhandenen Rest von Campingplatz-Romantik aus.
24.08. Nach einer eher schlechten, weil lauten, Nacht haben wir unsere Sachen gepackt und uns in Richtung der Hauptstadt British Columbias, Victoria, aufgemacht. Die lange Zeit im Auto wurde uns von einer sehr schönen Landschaft versüßt. Einen Zwischenstopp haben wir bei den Englishman River Falls gemacht und in Pamela Andersons Heimatort (Ladysmith) waren wir im Supermarkt. Abends erreichten wir dann den Goldstream Campground, den wir vorher schon für zwei Nächte gebucht hatten. Das Wetter hatte sich um 180° gedreht. Vom Dauerregen war nichts mehr übrig, hier war es warm und trocken. Der Campingplatz ist sehr zu empfehlen: Ausreichend Privatsphäre, schöne Plätze und neue sanitäre Anlagen. Und das erste Campground-Squirrel. Leider war hier nur Feuer mit einem zu mietenden Gasfeuer erlaubt. Dann halt nicht.
25.08. Nach einem gemütlichen Frühstück haben wir uns das benachbarte Victoria angeschaut. Auch hier gibt es eine China-Town und einen Palast der aussieht wie das neue Rathaus von Hannover, mit der englischen Königin Victoria davor. Zwar ganz nett aber für uns nicht tagesfüllend. Daher sind wir auch schon relativ früh wieder zum Campground zurückgefahren und haben uns einen faulen Nachmittag gemacht.
26.08. Dieser Tag war wieder Reisetag: Erst mit dem Auto nach Nanaimo, dann mit der Fähre nach Horseshoe Bay. Auf dem Sea-to-Sky Highway sind wir kurvenreich am ehemaligen Olymipa-Ort Whistler vorbei zum Campingplatz bei den Nairn Falls gefahren. Da es ordentlich geregnet hatte, war das Feuerverbot hier aufgehoben worden. Jedoch sah es nach noch mehr Regen aus und so haben wir den Abend unter dem Tarp verbracht. Dieser Campingplatz war zwar schön gelegen, aber die Ausstattung eher spartanisch: Plumpsklos und ein Trinkwasserhahn, ohne Waschbecken. Abspülen und waschen war auch nicht erlaubt. Also Natur pur, oder?