Icefield Parkway und Yoho National Park 01.09.-02.09.2013

img_3695-jpgimg_3711-jpg01.09. Heute haben wir unsere Zelte abgebrochen und uns auf in Richtung Yoho National Park gemacht. Mit gefühlt 1000 weiteren Touristen – es ist Sonntag und verlängertes Wochenende – haben wir uns erst einmal die für deutsche Verhältnisse beeindruckenden Athabasca Falls angesehen. Die weitere Strecke von Jasper zum Yoho Park führt über den Landschaftlich sehr schönen und 230 km langen Icefield Parkway, vorbei an den schönen und hohe Gipfeln der Rockies und den eingebetteten Gletschern. Auf etwa der Hälfte der Strecke liegt das Columbia Icefield, ein großer Gletscher den man mit einem speziellen Gletscherfahrzeug erkunden kann. Wir haben jedoch die kostenfreie Variante gewählt: ein Spaziergang zum Rand des Gletschers, auf dem man durch mehrere Markierungen eindrucksvoll vor Augen geführt bekommt wie schnell die Gletscher in den letzten Jahrzehnten geschmolzen sind. Eigentlich wollten wir irgendwo entlang der Strecke einen der zahlreichen Campingplätze nehmen, doch die beträchtliche Höhe und die kalten Nächte in Jasper ließen uns immer weiter fahren bis wir letztendlich auf einem Platz im Tal des Yoho-Parks gelandet sind: der Kicking Horseimg_3731-jpgCampground. Der Platz ist recht schön an einem Fluss gelegen, bei dessen Überquerung Doctor James Hector von einem Packpferd getreten wurde – daher der Name. Hier gibt es eine Feuerstelle und wir hatten zum ersten Mal die Möglichkeit unseren neu erworbenen Teleskop-Grillstab zu verwenden um uns mit leckeren Marshmallows zu versorgen. Der Tag war lang und anstrengend, aber die Fahrt über den Icefield Parkway wunderschön!

img_3741-jpgimg_3759-jpg02.09. Es ist Montag und Feiertag in Kanada. Diesen Tag haben wir für den Yoho National Park reserviert. Nach einem gemütlichen Frühstück geht’s auf zu den Takakkaw Falls, die sich 250 m Meter in die Tiefe stürzen. Hier haben wir eine Gruppe Asiaten beobachtet, die sich damit vergnügt haben Fotos so aufzunehmen, dass es den Anschein erweckt als ob der Wasserfall in den Mund eines Reisenden fällt… 🙂 Die nächste Station ist die Natural Bridge, eine Felsformation die – wie der Name schon sagt – eine natürliche Brücke über die Stromschnellen des Kicking Horse River bildet. Das Highlight des Tages jedoch bildete die Umrundung des Emerald Lake. Mit seinem tiefen blau-grün und der sich im See spiegelnden Gipfelkulisse ist der Emerald Lake für uns der schönste Seeimg_3763-jpg auf dieser Reise. Die Umrundung misst in etwa 5 km, was den Nebeneffekt hat, dass man trotz Feiertag kaum Leute trifft. Überhaupt entfernt sich der kanadische Feiertagstourist anscheinend nicht gerne mehr als 200 m vom Parkplatz. Wir haben uns dann gegen ein Abendessen im teuren und feinen Restaurant am See und für unsere Marshmallows am Lagerfeuer entschieden – richtige Entscheidung!

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Jasper National Park 30.08.-31.08.2013

img_3570-jpgimg_354530.08. Heute Morgen stand die längere Reise nach Jasper an. Das hieß, erst Mal die 60 km aus dem Wells Gray Park hinaus, dann die 300 km nach Jasper. Ein Katzensprung für Kanadische Verhältnisse. Jetzt könnte man meinen die Fahrt wäre recht langweilig. Tatsächlich ist das nicht der Fall. Die unglaublich schöne Landschaft am Wegrand lässt einen die Zeit vergessen. Interessant ist auch, dass es am Straßenrand des Öfteren Schilder gibt mit dem Hinweis die nächste Tankstelle sein jetzt 100 km entfernt und man solle seinen Tankinhalt prüfen… In Jasper sind wir gleich los zum Campground. Obwohl es erst um die Mittagszeit war, war dieser Platz voll, der nebenan auch – es war ein langes Wochenende in Kanada und der Durschnittskanadier geht eben Zelten zu solchen Gelegenheiten. Wir haben mehrere Empfehlungen für Campgrounds in der Nähe bekommen, aber uns wurde auch von einem abgeraten. Dort dürften nur Wohnmobile img_3662-jpghin, da ein Problembär unterwegs sei… Wir haben uns für den Pocahontas Campground ca. 40 km von Jasper entschieden. Und es war eine gute Entscheidung. Sehr schön abseits gelegen. Leider aber ohne Duschmöglichkeit, dafür mit Flush Toilet. Nach dem wir das Zelt aufgestellt hatten sind wir nochmal nach Jasper rein gefahren um zu waschen und unsere Vorräte aufzufüllen. Auf der Fahrt zurück haben wir am Straßenrand noch einen richtig schönen Hirsch bei grasen beobachten können.

img_3596-jpgimg_3644-jpg31.08. Wow, das war eine kalte Nacht, nur wenige Grad über Null. War wohl der Höhe von ca. 1150 m geschuldet. Beim Frühstück haben wir ein Squirrel beobachtet das unser Zelt mit Tannenzapfen beworfen hat. Echt interessant wie das Tierchen im Baumwipfel die Zapfen abreißt, herunterwirft und am Boden die besten aufsammelt. Nach dem Frühstück ging es los zum Maligne Canyon, eine wirklich schöne Karst-Formation. Hier sind wir mit vielen anderen eine schöne Runde über die vielen Brücken des Canyons gelaufen. Wieder zurück von der Runde haben wir uns in Richting des Maligne Lake aufgemacht. Da es schon Mittagszeit war, suchten wir direkt in der Nähe des Parkplatzes nach einem Tisch zum Essen. Leider war alles besetzt. Daher sind wir ein Stück am See entlang gelaufen und wurden mit einem schönen Tisch und toller Aussicht auf den hinter dem See liegenden Gletscher belohnt. Außerdem schienen die meisten Touristen den langen Weg (500 m) nicht auf sich nehmen zu wollen, weshalb es schön ruhig war. Auf dem Rückweg zum Campground haben wir noch am Medicine Lake halt gemacht. Dieser See ist stark von unterirdischen Karstsystemen beeinflusst. Da die Ureinwohner dieser Gegend das Trockenfallen des Sees im Herbst nicht erklären konnten, haben sie img_3658-jpgimg_3651-jpggemutmaßt, dass ein großer Medizinmann dahinter steckt – daher der Name. Um uns zu entspannen, die fehlende Dusche zu kompensieren und um uns für die kalte Nacht zu rüsten, sind wir abends zu den Miete Hot Springs gefahren und haben uns im heißen Wasser geaalt. Wir konnten sehr entspannt das Wasser genießen und unser Auto in Sicherheit wissen, da ein gehörnter Sicherheitsdienst darauf aufgepasst hat…

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Durch den Wilden Westen nach Wells Gray 27.08.-29.08.2013

img_3329-jpgimg_3368-jpg27.08. Heute Morgen hatte uns ein Zug geweckt, zumindest waren wir uns relativ sicher dass es ein Zug war… Gleich nach dem Frühstück sind wir, da es auch gerade aufgehört hatte zu regnen, zu den Nairn Falls spaziert. Echt schön und vor allem noch nichts los so früh. Hier haben wir unser erstes ‚Pot Hole‘ in Kanada gesehen. Ein ‚Pot Hole‘ sieht aus wie ein runder Pool im Gestein, geformt durch wirbelndes Wasser. Nach den Nairn Falls gings dann weiter in Richtung Cache Creek. Auf dem Weg dorthin haben wir die Hat Creek Ranch, eine alte Postkutschen-Station, die als Freilichtmuseum dient, besichtigt. Interessant war, dass sich auf relativ kurzer Strecke die Landschaft sehr verändert hatte. Plötzlich sah es aus wie in Wild-West Filmen. Spärliche Vegetation und sehr trocken. Tatsächlich hat es in dieser Gegend nur ca. 10-20% des Jahresniederschlags von Tofino. Da unser Wunsch-Campingplatz für diesen Abend (Juniper Beach Provincial Park) seit diesem Jahr anscheinend keine Duschen mehr hat, sind wir weiter zum Steelhead PP gefahren. img_3418-jpgimg_3415-jpgEigentlich schön gelegen am Ufer des Kamloops Lake, aber nicht so idyllische wie zuvor. Recht schnell haben wir hier den Güterzug kennen gelernt. Der rollt ziemlich langsam (vielleicht 20-30 km/h) durch die Landschaft, hat (gezählte) 190 Waggons und hupt in unregelmäßigen Abstanden SEHR LAUT. Und er kommt jede Stunde – auch nachts. Und auf unserem Campingplatz auch noch von zwei Seiten. Immerhin war es hier wärmer als beim letzten Platz und es hatte nicht geregnet.

img_3443-jpgimg_3464-jpg28.08. Da es an diesem Morgen entgegen aller Wahrscheinlichkeit direkt nach Aufwachen angefangen hatte zu regnen und wir auch sehr gefrustet durch die LAUTEN Züge waren, sind wir erst Mal los gefahren und haben im Starbucks in Kamloops gefrühstückt. Danach sind wir sofort weiter nach Clearwater gefahren, wo der Wells Gray PP beginnt. Im Visitor Center am Eingang des Parks haben wir uns Infos über den Park geholt. Es gibt hier eine ca. 60 km lange Straße, die in den Park hinein führt und auch der einzige Weg wieder hinaus ist. Die letzten 20 km Straße sind nicht geteert. Wir sind gleich los in den Park gefahren und haben bei schönem Wetter verschiedene Wasserfälle besichtigt: die Spahats Falls, die Dawson Falls und die Helmcken Falls. Auf dem Weg hier her haben wir schon seltsame Geräusche vorne links im Mietwagen gehört, konnten diese aber nicht zuordnen. Die Geräusche wurden auf der unebenen Straße im Park immer lauter, bis wir auf die Idee kamen die Räder zu checken. Und tatsächlich, vier von 5 Bolzen waren so locker, dass wir sie von Hand drehen konnten. Also schnell Auto aufgebockt und Räder festgezogen. Gar nicht auszudenken was hätte passieren können, wenn sich ein Reifen bei hoher Geschwindigkeit gelöst hätte…. Nachmittags hatten wir den Clearwater Camp Ground erreicht. img_3478-jpgimg_3535-jpgSehr schön gelegen, Dusche gegen Geld und fließend Wasser, wenn auch keine Waschbecken. Hier haben wir zum ersten Mal Feuer gemacht und Würstchen gegrillt. Super! Da es gegen Abend wieder wolkiger wurde, haben wir wieder unser Tarp aufgebaut. Kein bisschen zu früh: Ein Wolkenbruch von biblischem Ausmaß ist los gebrochen und hatte alles unter Wasser gesetzt. Zeit ins Bett zu gehen…

img_3518-jpgimg_3523-jpg29.08. Wir wurden vom prasselnden Regen geweckt. Na super, dabei wollten wir doch wandern gehen heute. Naja, dachten wir, gehen wir eben trotzdem. Erst eine schöne zweistündige Runde bei ‚Baileys Chute‘, wo angeblich Lachse gesichtet wurden – wir haben leider keine gesehen. Bei diesem Wetter aber auch kaum Menschen, sehr angenehm. Nach der Runde war das Wetter immer noch nicht besser, aber da wir schon nass waren, konnten wir auch genauso gut eine weitere Runde laufen. Diesmal umrundeten wir das Gelände von Ray’s Farm. Hier ist ein Farmer Anfang des 20. Jahrhunderts mit seiner Familie ca. 50 km in den Wald gewandert und hat dann beschlossen seine Farm dort aufzubauen. Ein paar alte img_3528-jpgGebäude sind noch zu sehen. Auf der Runde kamen wir auch an einer Mineralquelle vorbei, aus der Wasser aus einem kleinen roten Krater fließt. Ein Stück weiter dann der idyllische Lake Alice, den Farmer Ray nach seiner Frau benannt hatte. Nach dieser Runde hatte auch endlich der Regen aufgehört und wir sind zurück zum Campingplatz gefahren. Hier haben wir jeder 3 Dollar in eine heiße Dusche investiert und den Tag am Lagerfeuer ausklingen lassen.

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