30.08. Heute Morgen stand die längere Reise nach Jasper an. Das hieß, erst Mal die 60 km aus dem Wells Gray Park hinaus, dann die 300 km nach Jasper. Ein Katzensprung für Kanadische Verhältnisse. Jetzt könnte man meinen die Fahrt wäre recht langweilig. Tatsächlich ist das nicht der Fall. Die unglaublich schöne Landschaft am Wegrand lässt einen die Zeit vergessen. Interessant ist auch, dass es am Straßenrand des Öfteren Schilder gibt mit dem Hinweis die nächste Tankstelle sein jetzt 100 km entfernt und man solle seinen Tankinhalt prüfen… In Jasper sind wir gleich los zum Campground. Obwohl es erst um die Mittagszeit war, war dieser Platz voll, der nebenan auch – es war ein langes Wochenende in Kanada und der Durschnittskanadier geht eben Zelten zu solchen Gelegenheiten. Wir haben mehrere Empfehlungen für Campgrounds in der Nähe bekommen, aber uns wurde auch von einem abgeraten. Dort dürften nur Wohnmobile hin, da ein Problembär unterwegs sei… Wir haben uns für den Pocahontas Campground ca. 40 km von Jasper entschieden. Und es war eine gute Entscheidung. Sehr schön abseits gelegen. Leider aber ohne Duschmöglichkeit, dafür mit Flush Toilet. Nach dem wir das Zelt aufgestellt hatten sind wir nochmal nach Jasper rein gefahren um zu waschen und unsere Vorräte aufzufüllen. Auf der Fahrt zurück haben wir am Straßenrand noch einen richtig schönen Hirsch bei grasen beobachten können.
31.08. Wow, das war eine kalte Nacht, nur wenige Grad über Null. War wohl der Höhe von ca. 1150 m geschuldet. Beim Frühstück haben wir ein Squirrel beobachtet das unser Zelt mit Tannenzapfen beworfen hat. Echt interessant wie das Tierchen im Baumwipfel die Zapfen abreißt, herunterwirft und am Boden die besten aufsammelt. Nach dem Frühstück ging es los zum Maligne Canyon, eine wirklich schöne Karst-Formation. Hier sind wir mit vielen anderen eine schöne Runde über die vielen Brücken des Canyons gelaufen. Wieder zurück von der Runde haben wir uns in Richting des Maligne Lake aufgemacht. Da es schon Mittagszeit war, suchten wir direkt in der Nähe des Parkplatzes nach einem Tisch zum Essen. Leider war alles besetzt. Daher sind wir ein Stück am See entlang gelaufen und wurden mit einem schönen Tisch und toller Aussicht auf den hinter dem See liegenden Gletscher belohnt. Außerdem schienen die meisten Touristen den langen Weg (500 m) nicht auf sich nehmen zu wollen, weshalb es schön ruhig war. Auf dem Rückweg zum Campground haben wir noch am Medicine Lake halt gemacht. Dieser See ist stark von unterirdischen Karstsystemen beeinflusst. Da die Ureinwohner dieser Gegend das Trockenfallen des Sees im Herbst nicht erklären konnten, haben sie gemutmaßt, dass ein großer Medizinmann dahinter steckt – daher der Name. Um uns zu entspannen, die fehlende Dusche zu kompensieren und um uns für die kalte Nacht zu rüsten, sind wir abends zu den Miete Hot Springs gefahren und haben uns im heißen Wasser geaalt. Wir konnten sehr entspannt das Wasser genießen und unser Auto in Sicherheit wissen, da ein gehörnter Sicherheitsdienst darauf aufgepasst hat…