Jerusalem / Freitag

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Vielleicht haben ja schon einige die Bilder entdeckt, die seit gestern online sind: Ich war Freitag und Samstag in Jerusalem. Besser gesagt, in der Altstadt Jerusalems, denn die unterscheidet sich doch sehr vom Rest der Stadt.

IMG_0068_smallMit dem Bus angekommen bin ich erst Mal ein bisschen ziellos umhergeschlendert: sehr enge Gassen mit unglaublich vielen Souvenirläden und noch mehr geschäftstüchtigen Souvenirladenbesitzern (“Hello Sir, Shopping?” – “You’re welcome” – “Sir, wanna see my shop?”). Mitten in der Stadt in Richtung Tempelberg war dann plötzlich eine Polizeisperre und ein wenig Gedränge. Manche Leute durften nicht vorbei, ich als Tourist schon. Wie ich später mitbekommen habe, hat die israelische Regierung am Freitag den Molsems unter 50 Jahren den Zugang zum Tempelberg verwehrt – aus Angst vor Tumulten.IMG_0087_filtered_smallUm 15 Uhr bin ich den Mönchen auf dem Kreuzweg gefolgt. So sieht man wenigsten die ganzen Stationen, an denen man sonst einfach vorbeiläuft. So ist eine Stelle z.B. nur durch ein Schild an einer Wand markiert. Vom Kirchturm der protestantischen Kirche, die ebenfalls eine Station ist, hat man einen tollen Blick über die Altstadt. Dort entstanden auch das Bild des Felsendoms mit der orthodoxen Kirche der Maria Magdalena im Hintergrund und das Bild des Ölbergs mit dem riesigen jüdischen Friedhof. Leider hatte ich keine Möglichkeit diesem Nahe zu kommen, zum einen wegen der Tumulte, zum anderen da Freitag der Sonntag der Moslems und Samstag der Sonntag der Juden ist. Vielleicht ist das sogar ein Tipp für alle zukünftigen Jerusalem-Touristen: Geht besser nicht Freitag oder Samstag dort hin. Ist einfach entspannter (denke ich).

IMG_0069_smallAber zurück zu den Mönchen: die haben ihren Kreuzweg mehrsprachig in aller Routine durchgezogen: Über die Via Dolorosa hin zur Grabeskirche. Am Eingang dieser liegt der Salbungsstein Jesu, den viele Leute berühren und küssen. Laut meinem (nicht gerade christlichen) Reiseführer, ist der Stein aber eher nicht echt und erst 1810 dort platziert worden. Die Kirche wirkt sehr düster, hat viele Altare und ewige Lichter, die aber auch ab und zu nicht mehr brennen – drum hat man ja viele… Vor der Gruft Jesu steht eine unglaublich lange Schlange – drum hab ich mir das auch gespart (hab ich schon mal erwähnt, dass ich Anstehen HASSE?). Ob das Grab und die Kreuzigung tatsächlich dort waren, bleibt sicher eine Glaubensfrage. Sicher ist, dass die Kirche um 300 n.Chr. aufgrund der Beurteilung von Helena, der Mutter des Kaisers Konstantin, an diesem Platz entstanden ist. Irgendwie hatte ich mir die Schädelhöhe jedoch anders vorgestellt. Also zumindest eine richtige Höhe und nicht nur 100 m vor der alten Stadtmauer Jerusalems…

IMG_0135_smallNachdem ich ins Hostel eingecheckt hatte, bin ich abends nochmal los in Richtung Klagemauer, die ich Mittags schon gesehen hatte. Doch wer zu Begin des Sabbats lautes Beten oder stille Andacht erwartet hatte, wurde schwer enttäuscht. Das Ganze glich eher einem Volksfest mit fröhlichem Singen und Tanzen… warum müssen die Katholiken immer so erst sein?!? So endete der erste Tag und den zweiten gibts Morgen zu lesen!

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