Nazareth, der Berg Tabor (und die Ramones)

IMG_0524_smallAm Freitag hatte ich mir ein Auto gemietet und bin damit erst mal nach Nazareth gefahren, die Heimat von Biff und seinem Freund Jesus ;-). Nun, die Altstadt von Nazareth wird ausschließlich von Christen und Moslems bewohnt. Letztere haben Freitag gegen 12 Wochenende bzw. setzen sich alle in ihr Auto und fahren durch die Stadt. Das führt dann zu einem unglaublichen Verkehrschaos – ich mittendrin. Und da kommen auch schon die Ramones ins Spiel. Da man das Autoradio meines Mietwagens nur leiser aber nicht lauter stellen konnte, habe ich Mobiltelefon-Musik gehört. Und wie die Vorsehung es wollte hat mein Telefon mir die Ramones vorgeschlagen. Play – ZACK – Gute Laune, und das im wirklich heftigen Stadtverkehr….. und der ist für einen Mitteleuropäer doch echt gewöhnungsbedürftig. Während man bei uns ganz gut damit fährt sich an die StVO zu halten, ist es in Israel so, dass es in der Praxis wohl einige Basisregeln gibt, die eingehalten werden, doch der Rest basiert eher auf einer Mischung aus Agressivität und gegenseitiger Rücksichtnahme – funktioniert aber erstaunlich gut! 🙂

IMG_0530_smallIMG_0537_smallAnsonsten hat Nazareth nicht sooo viel zu bieten. Ein paar Kirchen, die aber allesamt zienlich neu sind und ein paar Grundmauern im Keller haben. Naja, sehenswert sind einige trotzdem. Links die Basilika und rechts die Josefskirche. Allgemein sind momentan kaum Touristen unterwegs. Auf einem arabischen Markt in einer überdachten 2m breiten Straße war ich auch noch. Das anscheinend weltbeste “Knafeh” habe ich gesucht, aber leider nicht gefunden….

IMG_0564_smallDann bin ich zum Berg Tabor gefahren, auf dessen Gipfel eine Kreuzfahrerkirche steht. Jedoch habe ich mich am Fuße des Berges verfahren und bin in einem arabischen Dorf gelandet. Dort hatte ich zwei Begegnungen der besonderen Art. Die erste war ein alter Mann, der mir zu verstehen gab, dass ich anhalten solle. Da habe ich dann auch getan und er kam zu mir und reichte mir die Hand: “Salam aleikum”. Ich war etwas verblüfft habe dann aber ein “Aleikum Salam(?)” rausgebracht. da hat er nur gegrinst und mir noch ein “Shalom” mit auf den Weg gegeben. Anscheinend wollte er nur mal “Hallo” sagen 🙂 .
Die zweite Begegnung war dann weniger freundlich. Immer noch auf der Suche nach dem Weg auf den Berg bin ich in kleinen Gassen rumgekurvt. Plötzlich war ein schöner Ausblick vor mir. Habe dann nur schnell durch die Frontscheibe ein Foto geschossen und wollte weiter, als der Junge (Mann), der auf dem Bild zu sehen ist, auf mich los rennt und mir den Fotoapparat aus der Hand reißen möchte. Aufgebracht fragte er mich warum ich Fotos mache und was ich hier will. Ich konnte ihn dann mit Müh und Not dadurch besänftigen, dass ich nur Tourist bin. Warum hat der nur so aggressiv reagiert? Ist mir hier sonst noch nie passiert!
IMG_0570_smallIrgendwann habe ich dann tatsächlich die richtige Abzweigung zum Berg Tabor gefunden. Hier, so verschiedene Quellen, soll die “Verklärung des Herrn” stattgefunden haben. Heute ist dort nur die Kreuzfahrerkirche (rechts) zu sehen und man hat einen wirklich schönen Ausblick auf das “Emek Jizre’el”, das Jesreeltal. Hier habe ich eine High-Tech Reisegruppe gesehen. Alle hatten einen Kopfhörer auf und waren offensichtlich kabellos mit dem Führer verbunden. Was es alles gibt!?!

Ich hatte schon wieder einige Tage Pause im Blog, da ich seit Freitag kein Internet mehr in meiner Wohnung habe und am Wochenende sowie dem heuten Feiertag Purim (Fasnacht) der zuständige Hausmeister nicht arbeitet. Ach ja, und warmes Wasser habe ich auch seit gestern nicht mehr… und das wo es hier echt kühl ist und ständig regnet…

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